Kurz vorweg
Dieser Post soll weder eine Rant am ARTSYS Portal der GVL, noch eine Kritik am Leistungsschutzrecht oder gar der GEMA darstellen. Hier wird ausschließlich Linderung beiZur Erläuterung
Wirkt man in irgend einer Weise an einer Ton- oder Bildproduktion mit, die dann von einem Sender ausgestrahlt werden soll, müssen zahlreiche Hürden genommen werden, um auch an der Ausschüttung der hierfür fälligen Lizenzgebühren beteiligt zu werden.Ein Beispiel
Gelegentlich arbeite ich als freier Mitarbeiter bei diversen Rundfunkchören mit. Dafür erhalte ich einmalig ein Honorar, aber keine Lizenzgebühren, die bei der Ausstrahlung dieser Produktionen vergütet werden.Die GVL tritt hier in Erscheinung und sammelt von den Sendeanstalten die Lizenzgebühren ein, wirft sie in einen Topf und am Jahresende wird es unter den gemeldeten Beteiligten verteilt. Aber auch nur unter denen, denn ohne Meldung in der Artsys Datenbank, erhält man selbst nichts und die anderen eben etwas mehr.
Die Lösung
Bei den Klangkörpern der Rundfunkanstalten gibt es für gewöhnlich jemanden, der sich um den bürokratischen Unsinn kümmert. Als freier Mitarbeiter hat man leider das Nachsehen, denn die Arbeit ist beschwerlich und mitunter nahezu unmöglich. (Hierzu vielleicht mal zu einem späteren Zeitpunkt etwas mehr)Hier nun die versprochene Abhilfe, denn ich weiß von vielen meiner freischaffenden Kolleginnen und Kollegen, dass es durchaus sehr schwer fällt, für die Mitwirkung an einer CD Produktion, diese als freier Mitarbeiter zu belegen.
Um die Mitwirkung belegen zu können, muss man die sogenannten ISRC Labelcodes genau der Tracks finden, bei denen der Chor mitgewirt hat und wirklich nur genau diese.
Strahlt ein Rundfunksender einen Titel aus, so wird der ISRC Code automatisch ausgelesen und für die Lizenzabwicklung weitergeleitet. Die Idee ist super, die Ausführung leider komplett für den Arsch, denn die hierfür zuständige Datenbank namens Artsys ist von Fehleinträgen, Doppel- und Dreifacheinträgen oder einfach Nichtvorhandensein dergleichen gesäht. Das Ding gehört in die Tonne. Von der Suchfunktion mal ganz zu schweigen.
Das Praktische
Glücklicherweise erhält man von CD Produktionen an denen man beteiligt war, für gewöhnlich ein Belegexemplar. Die für die Artsys-Datenbank so wichtigen ISRC-Labelcodes werden bei aktuellen CDs eigentlich immer im Subcode der Tracks mitgeliefert, aber wie kommt man da möglichst schmerzfrei ran?Zunächstmal unter Windows am einfachsten mittels Exact Audio Copy, oder EAC.
Die Einstellung für das Auslesen der Subcodes ist erstmal ausgestellt, weil es mitunter ganz schön viel Zeit in Anspruch nehmen kann. Das nötige Häkchen befindet sich im dritten Reiter der EAC Options, Shortcut dafür ist F9.
EAC Options (F9) |
Nun wählt man die gewünschten Tracks aus und erstellt ein CueSheet mittels ALT-S oder übers Menü: Acition / Create CueSheet. Einen kurzen Moment später fordert EAC auf, einen Speicherort für eine Textdatei auszuwählen, die den TOC samt IRSC Codes beinhaltet.
Und wie immer ist das ganze unter Linux wesentlich schmerzfreier:
cdrdao read-toc cd.toc
Somit erhält man in der Datei cd.toc die nötigen ISRC Codes.
Unter MacOS soll das wohl mit drutil subchannel funktionieren, aber wie immer: Ohne gewähr.
Ach ja, eins noch: Sonn- und Feiertags hat die GVL für gewöhnlich zu.
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